Hot Yoga in Düsseldorf mit Billy Drage alias YASIYOGA.

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Fotos: Billy Drage © Bojan Petrusevski.

Billy Drage unterrichtet Hot Yoga in Düsseldorf – bei Instagram kennen sie viele unter dem Namen „YASIYOGA“. Wir sprechen mit der selbständigen Trainerin darüber, was den Yogastil so besonders macht, wo sie in Düsseldorf praktiziert und wie es sich eigentlich anfühlt, jeden Mittwoch von bis zu 120 Yogis umzingelt zu sein. 

Hot Yoga in Düsseldorf.


Hallo Billy, wir kennen deinen richtigen Namen. Was bedeutet aber „YASIYOGA“?

Das Wort „Yas“ bedeutet auf Mazedonisch – meiner Heimatsprache – „Ich“. „I“ heißt „und“. Der Begriff „YASIYOGA“ meint also so viel wie: Ich & Yoga. Das Ganze passt super zu meinem Verständnis und meiner Einstellung gegenüber Yoga. Persönlich geht es für mich nämlich darum, auf sich selbst zu schauen. Sich nicht von anderen beeinflussen zu lassen, sondern stets nach innen gerichtet Ruhe und Konzentration zu finden. Das „wahre Ich“ liegt beim Yoga also im Vordergrund. Mit meinem eigentlichen Namen, Biljana (so nennt mich übrigens nur meine Mutter, wenn sie wirklich sauer ist), hat das Wort nichts zu tun. Für alle anderen bin ich Billy. 

Du & Yoga: von Anfang an ein Match?

Tatsächlich hatte ich am Anfang ein etwas voreingenommenes Bild von Yoga. Vielmehr fand ich mich beim Freeletics, Basketball oder Joggen wieder – am liebsten in strömendem Regen oder bei kalter Luft. Als mich 2016 dann eine Freundin zum Hot Yoga bei über 38 Grad mitnehmen wollte, war ich erst einmal skeptisch. So ehrlich muss ich sein. Angekommen bei Bikram Yoga in Düsseldorf, durfte ich dann schnell feststellen, wie athletisch, anstrengend und zugleich regulierend das Ganze doch ist. Um also auf die Frage zurückzukommen: irgendwie schon, ja. Zumindest hat es nicht lange gedauert, bis ich selbst Hot Yoga in dem Studio unterrichten wollte. 

Und Unterricht gibst du bis heute bei Bikram Yoga in Düsseldorf?

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Genau. Begonnen habe ich mit „Silent-Classes“, bei denen ich in der Mitte des Raumes stehe und die Yogis mir folgen. Schweigend und geräuschlos. Im August 2019 habe ich dann meine einmonatige Lehrer-Ausbildung in Bologna absolviert. Seit dem bin ich zertifizierte Yogalehrerin und unterrichte offiziell Yoga nach der Bikram-Methode. Also 26 plus zwei. 26 Asanas. Zwei Atemübungen. Immer in der identischen Reihenfolge. 

Was macht Hot Yoga für dich so besonders?

Klar sind es einerseits die Rahmenbedingungen. Die unglaubliche Wärme im Raum. Dazu dauert ein Hot Yoga Kurs 90, statt 60 Minuten. Wie bei anderen Stilen geht es auch hier nicht ums große Abnehmen oder den krassen Muskelaufbau.  Vor allem der Lärm im Kopf soll sich legen. Nichtsdestotrotz wird der Körper ordentlich gefordert. Athletik spielt eine große Rolle. Deshalb kommen immer wieder auch Leistungssportler zum Hot Yoga. Man fühlt sich einfach fit und gesund. Und ein Versprechen kann ich auf jeden Fall machen: Abends eine Session Hot Yoga – und du schläfst grandios!

Wo unterrichtest du noch in Düsseldorf?

Unabhängig vom Bikram Yoga Studio habe ich einen eigenen kleinen Raum in Pempelfort. Hier gebe ich Private-Classes,  biete individuelle Yoga-Workshops und Online-Yoga an. Digital unterrichte ich zum Beispiel auch Yin Yoga, was eine ideale Ergänzung zum Hot Yoga ist. Wer Letzteres von Zuhause aus mitmacht, sollte idealerweise für die entsprechende Wärme sorgen. Nach einer heißen Dusche eignet sich das Badezimmer zum Beispiel hervorragend als Raum für Hot Yoga. Auch in Unternehmen unterrichte ich Business-Yoga. Und zuletzt haben mich die Veranstalter von Sport im Park kontaktiert, um jeden Mittwochabend im Volksgarten Bikram Yoga zu unterrichten. Darüber habe ich mich natürlich extrem gefreut und sofort zugesagt. 

Auch wir waren schon in deinem Kurs bei Sport im Park. Was zeichnet das Format aus? 

Gerade in den Sommermonaten ist Outdoor-Yoga wunderbar. Die Wärme der langsam untergehenden Sonne bietet sich perfekt für Bikram oder Hot Yoga an. Dann auf der blühenden Ballonwiese im Volksgarten zu stehen, umzingelt von über 100 Yogis – ein tolles Gefühl! Ich erinnere mich immer wieder gerne an meine erste Stunde bei Sport im Park. Als die Sonne bereits richtig Power hatte und die vielen Teilnehmer um mich herum die Arme zum Himmel streckten.

„Das soll jetzt bloß nicht zu spirituell oder esoterisch klingen, aber eine starke Energie spürt man hier tatsächlich.“ 

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Mittlerweile wächst die Teilnehmeranzahl weiter an. Was für die Atmosphäre in einem geschlossenen Yoga Studio vielleicht hinderlich wäre, ist Outdoor natürlich kein Problem. Gerade mit Blick auf die aktuellen Abstandsregeln. Im Volksgarten ist sehr viel Platz. Und mich persönlich freut es umso mehr, wenn ich vielen Menschen mit Yoga eine Freude machen kann. Ich bemerke zum Beispiel auch, dass laufend mehr Männer an dem Kurs teilnehmen. Für mich ist das ein gutes Zeichen, dass sich Yoga so langsam aber sicher von Klischees und Stereotypen befreit. 

 

Und auch wenn das Wetter mal nicht so mitspielt, der Kurs findet in aller Regel statt. Erst kürzlich hat es extrem geregnet, sodass am Ende nur noch eine Teilnehmerin und ich vor Ort waren. Wir kamen ins Gespräch, sie hatte ein paar Fragen zu manchen Positionen. Also wurde daraus schnell eine nasse, aber sehr lustige Privatstunde. Am liebsten würde ich natürlich allen Yogis diese Aufmerksamkeit schenken können. Bei Sport im Park ist das aufgrund der hohen Teilnehmeranzahl und der geringen Zeit jedoch nicht möglich. Hier stehe ich dann in der Mitte des Kreises und leite auf Entfernung an.

Zum Abschluss: Wie hat Yoga dich persönlich verändert?

Vor meiner Zeit als Yoga-Lehrerin war ich sehr introvertiert. Als Designerin habe ich lange Zeit vor dem Computer verbracht – in gewisser Weise isoliert. Beim Yoga konnte ich mehr aus mir herauskommen. Im Prinzip hat sich dadurch viel von meinem Lifestyle und Mindset verändert. Ich bin achtsamer geworden. Außerdem schafft Yoga ein Bewusstsein dafür, dass wir alle nur ein winziger Teil im riesigen Universum sind. Versteht mich nicht falsch: Design liebe ich nach wie vor. Bis heute mache ich in der Richtung viel, zum Beispiel meine Website und Instagram-Page. Aber dennoch habe ich mir nach zwölf Jahren mehr und mehr die Frage nach dem Sinn gestellt. Und den habe ich im Yoga – wenn ich Menschen dabei helfe, gesünder zu leben – definitiv gefunden.

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