Bouldern in Düsseldorf: Der Szene-Guide.

bouldern düsseldorf

Technik, Kraft und viel Fingerspitzengefühl: Beim Bouldern geht es darum, auf kreative Weise Kletteraufgaben zu lösen. Ungesichert und in Absprunghöhe. Dieser Szene-Guide gibt dir alles mit, was du zum Bouldern in Düsseldorf brauchst.

Kurz gefragt.

Wo kann man in Düsseldorf gut Bouldern?

Innerhalb Düsseldorfs stehen zwei Boulderhallen, in denen ausschließlich in Absprunghöhe geklettert wird: Superblock in Flingern und Monkeyspot in Oberbilk. Beide besitzen individuelle Kletterrouten und passen ihr Angebot konstant an. 

Wie teuer ist Bouldern in Düsseldorf?

Alle Anbieter besitzen in etwa vergleichbare Preise. Zumeist kostet ein professioneller Kurs zwischen 20 und 30 Euro. Einfache Tageskarten bewegen sich zwischen 10 und 15 Euro.

Was ist beim Bouldern wichtig?

Die Kraft beim Klettern und Bouldern kommt aus den Beinen. Die richtige Technik ist hier entscheidend. Chalk und entsprechende Kletterschuhe solltest du mitbringen – oder dir vor Ort leihen.


Bouldern in Düsseldorf.


Boulder und Kletterhallen in Düsseldorf.

Fünf Kletterhallen warten in und um Düsseldorf. Zwei davon sind reine Boulderhallen: Superblock und Monkeyspot. Hier übersteigt keine Kletterwand die Höhe von 4,5m. Die anderen drei Hallen – Bergstation, Move und Halle Mensch – bieten neben dem Bouldern auch weitere Kletter- und Freizeitmöglichkeiten.

Superblock Boulderhalle.

Superblock Boulderhalle
© Superblock Boulderhalle.

Über 120 verschiedene Kletteraufgaben warten im Parcours-System der Superblock Boulderhalle in Flingern. Wie der Name schon vorwegnimmt, darf sich der Ort als reine Boulderhalle bezeichnen. Soll heißen: Die Kletteranlagen reichen ausschließlich 4,5m hoch. Deshalb wird hier ohne Seil und in sicherer Absprunghöhe geklettert. Unten fängt eine üppige Weichbodenmatte mögliche Stürze auf. Wer gar keine oder wenig Erfahrung im Bouldern mitbringt, kann bei Superblock auch entsprechende Kurse absolvieren. Vom Einführungskurs bis zum mittelschweren Technikkurs. Auch im Personal-Training kannst du die Basics lernen oder deine Fitness in der Hinsicht weiterentwickeln. Wer dagegen nur zum Spaß oder zum eigenen Training kommt, zahlt für eine Tageskarte bei Superblock 11 Euro. Zusätzlich kannst du zwischen Stundentarifen und Jahresabos wählen. Als Partner vom Hochschulsport Düsseldorf können Studierende hier schon für 8 Euro loslegen. Seit dem 13. Mai ist die Superblock Boulderhalle wieder geöffnet – aufgrund von Corona ist die Anzahl an Kletter-Plätzen jedoch eingeschränkt. Mehr Infos.

Move Kletterhalle Düsseldorf.

move kletterhalle düsseldorf
© Move Kletterhalle.

Sie war die erste ihrer Art in Düsseldorf: die Move Kletterhalle in Gerresheim. Das eher generalistische Programm der Betreiber vom Cosmo Sports Center deckt dabei weite Teile des Kletterbereichs ab. Denn hier wird sowohl mit Seil geklettert als auch frei gebouldert. Dazu unterteilt sich die Halle in verschiedene Zonen – speziell für Anfänger, Profis und Industriekletterer. Konkrete Kurse kannst du beispielsweise im Bouldern, Baumklettern oder Vorstiegsklettern absolvieren. Von Familien über Firmen bis hin zu Schlaganfallpatienten, denen eine Kletter- und Körpertherapie weiterhilft: Das Angebot richtet sich an ein breites Publikum. Bereits ab einer S-Mitgliedschaft erhalten auch Urban Sports Mitglieder Zugang in die Move Kletterhalle. Auch hier gilt jedoch: Aktuell passt sich das Angebot den Corona-Beschränkungen an. Darunter geschlossene Umkleidekabinen, getrennte Kletterbereiche sowie geänderte Öffnungszeiten. Mehr dazu steht hier.

Monkeyspot Boulderhalle Düsseldorf.

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© Monkeyspot.

Im Mai 2013 hat Monkeyspot seine künstliche Kletteranlage in Düsseldorf Heerdt eröffnet. Mittlerweile steht eine weitere Halle in Duisburg. Wie bei Superblock richtet sich das Angebot ausschließlich an Boulderer. Dabei verbindet das „Bouldergym“ Bouldern mit Krafttraining. Hierfür haben die Betreiber einen separaten Trainingsraum eingerichtet, um die eigene Körperkraft zu steigern. Kurse gibt es sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene – für Kinder, Erwachsene und Senioren. Von Top-Out-Bereichen bis zu einem wöchentlich wechselnden Routenangebot ist alles dabei. Erfrischungsgetränke und kleine Snacks warten im Bistro der Halle. Darüber hinaus ist Monkeyspot ein Partner im Urban Sports Club (Zutritt ab einer M-Mitgliedschaft). Ansonsten zahlen Erwachsene für eine Tageskarte 11 Euro. Studis und Schüler 9,50 Euro. Zurzeit sind auch hier die Boulderplätze aufgrund der Corona-Pandemie begrenzt. Aktuelle Meldungen stehen auf der Website von Monkeyspot.

Halle Mensch.

© Halle Mensch.
© Halle Mensch.

Die Freizeithalle Mensch in Lierenfeld ist ein Allrounder. Beach-Volleyball, Fitnessstudio, Kletter- und Boulderbereiche: Ein freier Tag kann hier also schnell vorübergehen. Dabei bietet die Halle rund 160 verschiedene Kletterouten in mehreren Schwierigkeitsgraden. Dazu versorgt ein kleines Bistro die Sportler. Mitunter zieht es viele Familien und Schulklassen in die Halle Mensch. Wer hier in Ruhe bouldern möchte, dem steht eine Fläche von ca. 300 qm zur Verfügung. Täglich von 12.00 bis 23.00 Uhr. Der Deutsche Alpenverein (DAV) gibt hier unter anderem Kurse in Toprope, Vorstieg und Klettertechniken. Auch die Halle Mensch ist ein Partner im Urban Sports Club (ab einer Mitgliedschaft M). Aufgrund der Corona-Pandemie gelten bestimmte Abstands- und Hygieneregeln. Mehr dazu erfährst du direkt hier.

Bergstation in Hilden.

© Bergstation.

Die Bergstation ist ein Kletter- und Boulderzentrum in Hilden. Am süd-östlichen Rand von Düsseldorf. Was streng genommen zwar nicht mehr zur Bezirksregion gehört, ist nichtsdestotrotz eine top Adresse in Sachen Bouldern – und mit der S1 vom Düsseldorfer Hauptbahnhof in 20 Minuten erreicht. 800qm gehören hier einzig und alleine den Boulderern. Auch feste Trainingsgruppen kommen in der Bergstation zusammen und üben gemeinsam. Anfänger können einen Einstiegskurs absolvieren, um Spotten, sicheres Landen, Grifftechniken sowie erste taktische Grundlagen zu erlernen. Fortgeschrittenen bieten sich spezielle Technikkurse, um die eigenen Skills zu verbessern. Bei Sonnenstrahlen kannst du auch im Außenbereich klettern. Mittlerweile hat sich das Angebot der Bergstation erweitert, sodass auch Yoga in Kombination mit Klettern im Programm ist. Die Tageskarte fürs Bouldern kostet 11 Euro, ermäßigt 9 Euro. Aktuelle Infos zum Angebot und den Beschränkungen durch die Corona-Pandemie findest du auf dieser Website.

Boulder- und Kletterkurse in Düsseldorf.


Die meisten Boulder- und Kletterhallen in Düsseldorf bieten spezielle Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Je nachdem, welche Halle für dich in Frage kommt, kannst du dir im jeweiligen Kursangebot das passende Training heraussuchen. Die folgende Grafik gibt einen ersten Kursüberblick – gezielt für Einsteiger und Kletterer mit Erfahrung.

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Vergleich der Anbieter – kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Gerade beim Freeclimbing entscheidet neben deiner Kreativität vor allem die richtige Technik über den Erfolg. In den Einstiegskursen wirst du schrittweise in die Thematik eingeführt. Angefangen bei den grundlegenden Arm- und Beinhaltungen über das richtige Eindrehen bis hin zum Klettern von Überhängen. Die Kurse dauern in der Regel ein bis zwei Stunden und werden professionell angeleitet. Auch die Teilnehmeranzahl ist meistens begrenzt, um eine individuelle Betreuung zu ermöglichen. Die Technikkurse richten sich dagegen eher an fortgeschrittene Sportler und unterteilen sich nochmal in unterschiedliche Niveaus. Auch individuelle Technikkurse kannst du grundsätzlich belegen, um deine persönlichen Hindernisse zu überwinden und die eigene Klettertechnik zu verbessern. Ambitionierte Kletterer können zusätzlich dem Deutschen Alpenverein beitreten – der auch eine Sektion in Düsseldorf hat. Der Bergsportler-Verein zählt in der Landeshauptstadt rund 5.000 Mitglieder und leitet unter anderem verschiedene Kletterkurse in der Halle Mensch.

Outdoor Bouldern in Düsseldorf.


Wer das Bouldern eher nach draußen an die frische Luft verlegen möchte, findet in Düsseldorf verschiedene Anlaufstellen. Outdoor-Sport hat den Charme, dass er kostenlos ist, man für gewöhnlich ungestört und zeitlich unabhängig bleibt. Die folgenden Spots sind öffentliche Plätze in der Stadt, die mit etwas Improvisation Outdoor-Bouldern möglich machen.

Bouldern am Robert-Lehr-Ufer.

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Auf Höhe der Theodor-Heuss-Brücke sind die Sandsteinblöcke der Rheinmauer stabil und grifffest. Hin und wieder trifft man hier auf Outdoor-Athleten, die die Mauer quer entlang steuern oder hinauf klettern. Der Startpunkt liegt rechts neben dem Parkplatz, den man über die Cecilienallee erreicht. Die Fugen bieten den entsprechenden Halt. Wer gerade hoch auf die Mauer zusteuert, sollte in jedem Fall Crashpad bzw. Bouldermatte mitnehmen. Die Sandsteinmauer an sich ist rau und dementsprechend herausfordernd für die Finger. Zwar ist der Spot beliebt bei der lokalen Boulder-Szene. Am Ende des Tages ist das Ganze jedoch kein offizieller Kletterbereich – jeder ist hier für sein Handeln und die möglichen Konsequenzen selbst verantwortlich.

Kletterwände am Spielplatz Edisonplatz.

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Was tagsüber für spielende Kinder reserviert ist, eignet sich nach Feierabend auch wunderbar zum Freiklettern: der Spielplatz am Edisonplatz mit seinen drei Kletterwänden. Der Spielplatz liegt in einem ruhigen Wohngebiet in Flingern Nord, sodass er in aller Regel von großem Trubel verschont bleibt. Die auf den Betonwänden montierten Klettergriffe sind in einem guten Zustand, fest angeschraubt und farblich unterschiedlich kombiniert. Sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite der Wände kann geklettert werden. Die Fläche bietet damit insgesamt reichlich Platz für mehrere Personen. Stürze oder Fehlgriffe enden im Sand – weshalb es keine Bouldermatten braucht. Die Wände sind ca. 3 Meter hoch und stabil. Selbstverständlich kann der Schwierigkeitsgrad an dieser Stelle angepasst werden, um tatsächlich herausfordernde Kletteraufgaben zu lösen. In dem Fall zum Beispiel eine sitzende Startposition. Mithilfe kreativer Konzepte finden sich hier viele Übungen, um die eigenen Skills zu verbessern. Für das spontane und unkomplizierte Boulder-Training lohnt sich ein Besuch also zweifellos. Gerade Anfänger können sich hier gut ausprobieren. Für alle, die noch nie an der Kletterwand hingen, haben wir zum Ende noch fünf hilfreiche Tipps.

5 Tipps zum Bouldern in Düsseldorf.


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1. Überlege dir, welche Halle zu dir passen könnte.

Alle Kletter- und Boulderhallen in Düsseldorf bringen ihre Vorteile mit. Suchst du eher nach der puren Boulder-Erfahrung – abseits des herkömmlichen Kletterns – passen die reinen Boulderhallen wahrscheinlich besser zu dir. Hier trifft sich auch die regionale Szene. Bist du dir dagegen noch nicht ganz sicher, ob dir Bouldern oder Vorstieg besser gefällt, findest du das in Kletterhallen mit breiterem Angebot schneller heraus. Wenn auch an der einen oder anderen Stelle die Boulderflächen in ihrer Größe stark variieren. Fakt ist: Herausfordernde und stetig wechselnde Kletterouten warten überall. Hier kommt es also eher auf deine individuellen Vorstellungen an.

2. Kleide dich richtig.

Entscheidest du dich für einen Einstiegskurs im Bouldern, bekommst du Schuhe und Chalk in der Regel gestellt. Gerade qualitative Boulder- bzw. Kletterschuhe bilden die Grundlage für einen festen Stand und helfen dir dabei, dich an der Kletterwand zu verankern. Woran du im Voraus jedoch denken kannst: bequeme Kleidung. Bequeme Sportkleidung, die bestenfalls flexibel und leicht daherkommt. Denn unnötig breite und schwere Hoodies oder Jogger geben dir am Ende zusätzliches Gewicht, welches du mitschleppen musst. Da die Kletterhallen ohnehin beheizt sind, kannst du hier problemlos im Shirt klettern.

3. Stecke dir realistische Ziele.

Beim Bouldern geht es nicht darum, stumpf eine Wand zu erklimmen. Vielmehr meisterst du mittels kreativer Lösungen herausfordernde Routen. Gerade zu Anfang ist es schwer, die richtige Technik mit dem passenden Mindset zu verbinden – oder überhaupt zu besitzen. Versuche deshalb, dich ohne persönlichen Leistungsdruck dem Sport zu nähern. Zwar sind beim Bouldern keine großen Vorkenntnisse nötig. Gehe dennoch nicht davon aus, dass du von der ersten Sekunde an grazil die Route entlang spurtest. Mit der Zeit kommen die Skills. Und damit auch die Erfolge. Schaue bestenfalls nur auf dich – und blende Profis um dich herum im Zweifel aus.

4. Stelle dich auf Muskelkater ein.

Auch fitte Athleten, die regelmäßig das Gym oder den Sportverein besuchen, kommen beim Bouldern an ihre Grenzen. Denn Freeclimbing ist nichts anderes als ein intensives Ganzkörperworkout. Enorm viele Muskelgruppen werden gleichzeitig beansprucht – etwa wie beim Crossfit. Durch die ständige Verlagerung deines Körperschwerpunktes beanspruchst du langanhaltend deine Tiefenmuskulatur. Zusätzlich trainierst du beim Bouldern Gleichgewicht und Beweglichkeit. Gute Boulderer sind keine Muskelpakete. Aber nichtsdestotrotz starke und konditionsreiche Sportler.

5. Finde Gleichgesinnte in Düsseldorf.

Bouldern ist prinzipiell zwar eine Individualsportart. Dennoch kann das Ganze in einer Gruppe oder mit einem Partner umso mehr Spaß machen. Außerdem ist es gerade für Anfänger sehr wichtig, gespottet zu werden. Heißt: Falls du abrutschst, fehltrittst oder fällst, bringt dich dein Partner in eine stabile Fallposition. Dadurch soll verhindert werden, dass du zum Beispiel auf deinem Kopf landest. Vor allem beim Outdoor-Bouldern an hohen Felswänden ist das Spotten unerlässlich. Falls du also nach einem Sportpartner suchst oder dich in einer Community austauschen möchtest, findest du in dieser Facebook-Gruppe viele Boulderer aus Düsseldorf.

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