Das blühende Arbeitsleben: Flora und Fauna aus Düsseldorf.

Flora und Fauna Düsseldorf
Fotos: Flora und Fauna Düsseldorf.

Unter dem Dach von Flora und Fauna sind mehrere Unternehmen der Düsseldorfer Kommunikations- und Kreativbranche verwurzelt. Die Plattform aus Unterbilk schafft einen Raum der Zusammenarbeit – im Stile der Zukunft. Nachhaltigkeit, Diversität, Kunst und New Work. Viele Themen. Spannende Zusammenhänge. Ein Gespräch.

Randfakten.

* Inh.: Rainer & Lisa Maria Kunst

* Adresse: Florastraße 75

* Gründung: 2015


Flora und Fauna aus Düsseldorf.


Eine Plattform für Kreative.

„Flora und Fauna versteht sich als eine Plattform für kreative Unternehmen. Insgesamt sieben Firmen aus der Kommunikations- und Kreativbranche arbeiten hier unter einer gemeinsamen Führung“, erklärt Mitgründerin Lisa Maria Kunst. Fördern soll das kollaborative Konzept vor allem den Austausch und Wissenstransfer zwischen allen Beteiligten. Keine Trennwände, feste Sitzordnungen oder verbarrikadierte Chefbüros. Vielmehr sitzen Mitarbeiter teilweise bunt gemischt zusammen. Das Ganze schafft eine Wiese blühender Vielfalt und Variation. Dinge, die am Ende des Tages auch die Kreativität kitzeln. So geht es um ungewohnte Eindrücke und Impulse – die mitunter auch von außen kommen. Deshalb organisieren Rainer und Lisa Maria Kunst die „CreativeMornings“ in Düsseldorf. Seit 2015 treffen sich einmal pro Monat Kreative zum Talk. Im Vordergrund stehen globale Themen. Die variierenden Locations ziehen sich durch ganz Düsseldorf – vom K21 über Hinterhof-Ateliers bis zur Kapelle.

Flora und Fauna büro
Office @ Flora und Fauna.

Interior Design @ Flora und Fauna.

Open Space: ein wahrlich offener Begriff. Zumindest in Sachen Interpretationsspielraum. Im Rausch des Aktionsmus reißen Unternehmen Wände ein und quetschen Mitarbeiter ins überfüllte Großraumbüro. Zack, endlich Open Space. So schnell kann´s gehen. Dass solche Konzepte die Waffe falsch herum halten, ist für Rainer Kunst kein Geheimnis. So der Unternehmer: „Open Space ist natürlich nicht gleich Open Space. Es geht tatsächlich um viel Platz. Hier bei Flora und Fauna arbeiten 55 Mitarbeiter auf großzügigen 1.200 Quadratmetern. Es gibt dreimal so viele Sitzplätze wie Schreibtische.“ Auch die Akustik kennzeichnet das Bürokonzept von Flora und Fauna. Schalldämmende Decken-Paneele, Moos an den Wänden und Rückzugsorte in Form entkoppelter Boxen fangen akustische Ausreißer ein.

Zusammen mit Vitra und citizenoffice aus dem Medienhafen wurde das Interior entwickelt. In Workshops konkretisierte sich, wer wie und wo bei Flora und Fauna arbeiten soll. Heute kennzeichnet das Gelände einer ehemaligen Ticket-Druckerei die Biophilie: die Liebe zur Natur. Die Liebe zum Lebendigen. Aber auch die Liebe zur Idee, die wächst und gedeiht. Biophilic Design bringt die Natur in die Räumlichkeiten und reduziert das Stresslevel nachgewiesen. So imitieren Farben, Materialien und Kunstwerke bei Flora und Fauna die sieben Vegetationszonen der Erde. Nachhaltigkeit spielt dabei von oben bis unten mit. Wortwörtlich. Von den Solarpaneelen auf dem Dach bis zur Ladestation für Elektroautos in der Tiefgarage. In der Mitte davon tischt das Restaurant fast ausschließlich regionale, vegetarische Küche auf. Ausnahme am „Meatwoch“.

Düsseldorf Flora und Fauna
Restaurant @ Flora und Fauna.

Gehört Kunst zu New Work?

Kunst beeinflusst die Arbeit bei Flora und Fauna in vielerlei Hinsicht. Dabei widmet sie sich sowohl der Vergangenheit als auch der Gegenwart. Eine hauseigene Galerie befindet sich im alten Büro des Druckerei-Gründers, dessen Türen heute noch seine eingravierten Initialen schmücken. Innerhalb des gesamten Gebäudes trifft klassische Malerei auf moderne Digitalkunst. Werke verschiedenster Künstler prägen die Raumatmosphäre. Deshalb stellt sich die Frage, ob Kunst und New Work in einer Art und Weise zusammenhängen?

Rainer: „Konkrete Zusammenhänge offenbart unser Treppenhaus. Der Künstler Tim Berresheim hat Mitarbeiter zu Flora und Fauna interviewt und diese Eindrücke mit in seine dreidimensionale Wandarbeit im Treppenhaus aufgenommen. Kunst schafft also Identifikation mit den Räumen – und dadurch auch mit den Firmen und Menschen, die hier arbeiten.“

Flora und Fauna Düsseldorf
Treppenhaus @ Flora und Fauna.

Lisa: „New Work basiert letztendlich auf gesellschaftlichen Entwicklungen und sich verändernden Werten. Damit beschäftigt sich auch die Kunst sehr stark. Während wir in den Unternehmen stets an Lösungen arbeiten, werden in der Kunst für gewöhnlich Fragen gestellt. Das ist ein interessantes, vor allem aber auch gewinnbringendes Zusammenspiel.“

Flora und Fauna Düsseldorf.

Bei Flora und Fauna bereichert Kunst also nicht nur das Mobiliar, sondern dient mitunter höheren Zielen. So gilt es, speziell bei kreativen Prozessen, Mitarbeiter aus den gewohnten Bahnen zu werfen und neue Reize zu erzeugen. Dies schafft letztendlich eine kunstvolle Raumgestaltung – unter Berücksichtigung von Licht, Akustik, Geruch, Optik und Ergonomie. Dass die Crew von Flora und Fauna in diesen Prozess eingebunden wurde, erfüllt einerseits ihre Vorstellungen und Bedürfnisse an einen Arbeitsplatz. Zum anderen schafft Partizipation Commitment, sich auf New Work einzulassen.

New Work heißt Hard Work.

Seit nunmehr fünf Jahren wächst Flora und Fauna weiter Richtung New Work. Der Wunsch nach flexiblen Arbeitszeiten, Sabbaticals, Homeoffice und Teilzeitmodellen äußerte sich damals intern wie extern – seitens der Mitarbeiter und Bewerber. Deshalb begann das Team in den vergangenen Jahren, Werte in den Vordergrund zu stellen. Die Anzahl geleisteter Arbeitsstunden verlor an Bedeutung. So startete das Unternehmen das Pilotprojekt der maximalen Flexibilität. Freie Arbeitszeit. Freier Arbeitsort. Freie Urlaubsreglung. Freie Projektwahl. Das ernüchternde Ergebnis: mehr Abstimmungsaufwand, weniger Produktivität. 

 

Heute ergeben sich daraus zentrale Learnings, die den Unternehmen wieder etwas mehr Struktur geben. Führungskräfte stehen als Coaches bereit, Projekte auf dem Kanban-Board besitzen wieder einen zeitlichen Rahmen und das Budgetvolumen entscheidet mit. Nichtsdestotrotz bleiben Flexibilität und Organisationsfreiraum Kernelemente der Arbeitskultur von Flora und Fauna. Der Rest wird sich zeigen – in einem Prozess, der gewiss niemals zu Ende sein wird.

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