Die Wahl-Düsseldorferin Mia Flubacher hat das Töpfern für sich entdeckt und gibt ihre Töpferkunst an viele Menschen in der Stadt weiter. Bei unserem Besuch in ihrem Atelier in Flingern steckt sie auch uns mit ihrer Begeisterung für das Handwerk an.
This is Mia.
Hinter dem Label mia.toepfert steckt – Surprise – Mia, die töpfert. Eine gelernte Modedesignerin, die an ihrer Drehscheibe sitzt und in eigener Handarbeit einzigartige Stücke zaubert. Im Gespräch wird sofort klar: Töpfern ist Mias Leidenschaft. Und zwar von der ersten Sekunde an, als sie das erste Mal einen Töpferkurs in Düsseldorf besucht. Es ist vor allem das meditative Gefühl an der Drehscheibe, das sie so sehr begeistert, inspiriert und motiviert. So sehr, dass sie nach kurzer Zeit ihr eigenes Exemplar kauft und, nach einer sehr prägenden schlaflosen Nacht, sogar in einen Brennofen investiert. Ein hohes Risiko – mit einem noch höheren, positiven Einfluss auf ihr Leben. „Für mich war das die beste Entscheidung. Ich könnte mir ein Leben ohne das Töpfern tatsächlich nicht mehr vorstellen“, beschreibt Mia.
Ihre Kreativität hat die Hamburgerin aber nicht erst durch das Töpfern geweckt. Sie war die einzige im Abiturkurs Kunst und ist seit nunmehr drei Jahren als Modedesignern in einem Düsseldorfer Unternehmen tätig. Als Kind brachte sie alles um sich herum auf Papier, saß stundenlang im Garten und malte. Nach den notwendigen Anschaffungen wurde jede freie Minute in die Töpferkunst gesteckt, um immer besser zu werden. Um zu lernen und sich auszuprobieren. Dabei brachte sich Mia verschiedene Aspekte des Töpferns so gut wie selbst bei, wollte alles darüber lernen und selbst zum Profi werden.
Irgendwann kamen schließlich die ersten Aufträge. Zuerst von Freunden, die von Mias Design begeistert waren. Schnell entstand daraus ein Lauffeuer aus Sichtbarkeit und Nachfrage, sodass aus dem Hobby ein kleines Töpfer-Business wurde, das Mia bis heute neben ihrem Vollzeitjob betreibt. „Töpfern ist für mich Abschalten. Ich denke an nichts anderes als das, was ich gerade mit meinen Händen erschaffe“, schwärmt der kreative Kopf. Wie viel Zeit und Aufwand das Ganze allerdings in Anspruch nimmt, wird uns erst klar, als sie uns von dem Fertigungsprozess ihrer Keramik erzählt.
How-to: Töpfern im Schnelldurchlauf.
Ein ganzes Tassen-Set töpfern? Zunächst wird die Tonmasse geknetet, abgewogen, um am Ende einheitliche große Stücke zu erhalten. Daraufhin setzt sich Mia an die Drehscheibe und formt jeweils die Keramik. Dann heißt es: warten. Der Ton muss trocknen, bevor er abgedreht wird. In dem Zusammenhang wird die Bodenform des Gefäßes gefixt. And again: warten. Und zwar ca. ein bis zwei Wochen. Im Anschluss folgt das Brennen. Die Tassen kommen bei 950 Grad in den Ofen – und erhalten nach einer ersten kleinen Hitzewelle ihre Farbe. Mias Handschrift zeigt sich nicht nur durch ihr Logo auf jedem ihrer Stücke. Vor allem wählt sie Pastellfarben, welche mit dem meist hellen Ton eine harmonische Einheit bilden und ihre Teile unverwechselbar machen.
Nach der sogenannten Glasur kommen die Tassen nochmal bei 1250 Grad in den Brennofen, damit am Ende auch spülmaschinenfestes Geschirr entsteht. Fakt ist: Mia folgt keinem Trend. Sie kreiert Einzelstücke – ganz nach ihrem persönlichen Geschmack. Jedes Teil ist ein Unikat. Tropfen im Farbverlauf, die das Geschirr oftmals besonders machen, entstehen zufällig, ungeplant. Dass ihre Kunst und ihr eigener Stil so gut ankommen, freut sie natürlich umso mehr. Mittlerweile wollen auch Concept Stores in Düsseldorf ihre Töpferkunst verkaufen.
Ein Workshop mit Mia.
Mia verkauft nicht nur ihr Keramik. Sie zeigt auch, wie man seine eigenen Werke erstellt. In Töpfer-Workshops hier in Düsseldorf gibt sie ihr Wissen und ihre Leidenschaft weiter und versucht, ihre Begeisterung für das Handwerk auf ihre Schüler zu übertragen. Was funktioniert. So die Designerin: „Viele Anfänger haben enorm viel Spaß beim Töpfern und würden auch gerne direkt weitermachen – so wie ich damals nach meinem ersten Kurs.“ Wer neugierig geworden ist – entweder auf Mias Produkte oder auf einen Töpferkurs – kann sich über ihre Instagram-Seite bei ihr melden.
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